MAX… DIE EDLE ROLLE, LUXUSTOILETTENPAPIER
PAPIERMUSEUM DÜREN
Wallstraße 2-8
52349 Düren
Tel: +49 (0)2421 25-2561
Besucherinformation
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Glanz und Glitter. Luxuspapiere aus der Sammlung
23.11.2024 – 18.5.2025
Eröffnung 22.11.2024, 19 Uhr
Unter der Bezeichnung „Luxuspapier“ – einem heute kaum noch geläufigen Begriff – überschreitet Papier die Grenze des Alltäglichen hinein in das Reich von Luxus und Fantasie.
Die Ausstellung „Glanz und Glitter“ präsentiert erstmalig die über Jahrzehnte gewachsene Sammlung von Luxuspapieren des Papiermuseums Düren. Gezeigt wird eine Auswahl von etwa 120 Objekten aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in all ihrer Vielfalt, Schönheit und Sammelwürdigkeit: Glückwunsch- und dreidimensionale Kulissenkarten, Kalender, Glanz- und Lackbilder, Sammelalben, Papierkrippen, Zigarrenringe, Taufbriefchen, Fächer und vieles mehr.
Diverse Techniken mit neuartigen Stanz-, Präge- und Druckmaschinen machten die hohe Qualität und den Reichtum an Dekor und Materialien auch beweglicher und dreidimensionaler Karten in größerer Stückzahl möglich. So verwundert es nicht, dass diese prachtvollen und reich verzierten Papiere heute bereits Einzug in museale Sammlungen gehalten haben.
Just Paper – Papierkunst aus der Sammlung
2.7. (ursprünglich 30.5.) – 10.11.2024
ohne Eröffnung
Mit Arbeiten von Horst Antes, Puck Bramlage, Werner Buser, Enrico Castellani, Leo Erb, Marcel Floris, Jorge Luis Giacosa, Jiří Kolář, Hermann Künert, Harry van Kuyk, Jaume Rocamora, Fred Siegenthaler, Günther Uecker, Ulrich Wagner, Andreas von Weizsäcker.
„Just Paper“ heißt die aktuelle Ausstellung aus den Sammlungsbeständen des Leopold-Hoesch-Museums und des Papiermuseums Düren, für die eines der ausgestellten Werke titelgebend ist: Es handelt sich um ein farbiges Papierguss-Relief des im vergangenen Jahr verstorbenen Papierkünstlers Fred Siegenthaler. Er gilt als Pionier der europäischen Papierkunst und war mit dem Papiermuseum Düren freundschaftlich verbunden. Sein Relief steht nicht nur stellvertretend für die Vielzahl der künstlerischen Möglichkeiten, Papier zu be- und verarbeiten, sondern verweist zugleich auf den Schwerpunkt der diesjährigen Papierkunst-Ausstellung aus bildartigen Werken in Form von plastischen
Collagen, Prägedrucken und Papierreliefs. Prägedrucke und Papierreliefs sind dreidimensionale Papierarbeiten, die durch plastische Verformung des Werkstoffes entstehen.
Die daraus resultierende Wirkung von Licht und Schatten macht einen besonderen Reiz aus. In der Kunst der Moderne kommen diese Techniken besonders dort zum Einsatz, wo sich Konzepte Konkreter Kunst in den Vordergrund schieben und die Materialität zum unverzichtbaren Inhaltsträger wird.
Springende Hirsche. katagami – Japanische Papierschablonen zur Textilfärbung
25. November 2023 bis 19. Mai 2024
Eröffnung: 24. November 2023, 19 Uhr
Mit der Ausstellung „Springende Hirsche“ präsentiert das Papiermuseum Düren erstmals japanische
Musterschablonen (katagami) aus seiner Sammlung.
Aus recyceltem Papier (washi) gefertigt dienten katagami vor allem in der japanischen Edo- (1644–1868) und Meiji-Zeit (1868–1912) der manuellen Färbung von Gewändern und anderen Textilien. Die Papierschablonen waren als Werkzeug Teil eines aufwendigen Reserve-Färbeprozesses (katazome), bei dem das handgeschnittene Muster von der jeweils verwendeten Farbe ausgespart (reserviert) wurde. Nachdem dieses Verfahren Anfang des 20. Jahrhunderts weitgehend durch industrielle Produktionstechniken ersetzt wurde, gelten katagami heute als Kunstwerke, die spannende Einblicke in die textile Ästhetik Japans gewähren.
Die Muster der nahezu 80 präsentierten Schablonen in der Ausstellung zeugen vom Einfallsreichtum ihrer Hersteller und bestechen durch ihre ligrane Erscheinung. Sie zeigen Pflanzen, Naturerscheinungen, Tiere und Gegenstände und beziehen sich meist auf Jahreszeiten, in denen die gefärbten Textilien schließlich zum Einsatz kommen sollten. So ergänzen beispielsweise Bambus und Chrysanthemen die titelgebenden „springenden Hirsche“ einer Schablone der Ausstellung zu einem dekorativen Herbstmotiv.
Sie möchten die Ausstellung im Rahmen einer Führung besuchen?
Unter https://papiermuseum-dueren.de/unser-programm/fuehrungen/ finden Sie einen Überblick über das aktuelle Angebot. Gern beraten wir Sie auch individuell.
Tipp: Zur Ausstellung "Springende Hirsche" können Sie auch Kuratorenführungen mit dem Gastkurator Walter Bruno Brix vereinbaren.
Buchung Führungen/Workshops:
Britta Wolters
Telefon: +49 (0)2421 / 25-2515
Mail: b.wolters@dueren.de
Books? Buchobjekte aus der Sammlung
11.3. – 5.11.2023
mit Arbeiten aus den Sammlungen des Leopold-Hoesch-Museums und Papiermuseums Düren von Bernard Aubertin, Barbara Fahmer, Axel Heibel, Oskar Holweck, Warja Lavater, Takako Saito, Fred Siegenthaler, Keith Smith, Timm Ulrichs, Herbert Zangs u.a.
Buchobjekte sind Kunstwerke, die aus Büchern gemacht sind. Anders als Künstlerbücher, die meist im Buchhandel erhältlich sind, funktionieren Buchobjekte eher wie Skulpturen. Selbst wenn sie dafür gemacht sind, gelesen zu werden, unterscheidet sich ihre Handhabung von anderen Büchern. Die ZERO-Künstler Oskar Holweck und Bernard Aubertin beispielsweise arbeiten seit den 1960er Jahren mit Büchern als Material. Holweck arbeitet mit Papierriss und mit der Faltung von Buchseiten,
um sichtbar zu machen, wie Licht das Material durchdringt. Wie Geister verweisen seine Objekte immer auch auf das, was nicht in Form von Schrift festgehalten werden kann und dennoch im Raum steht. Aubertins verbrannte Telefonbücher verdeutlichen die Verletzlichkeit von Büchern, aber auch von Kommunikationssystemen. Die Buchobjekte von Warja Lavater, Axel Heibel, Ronald King und Herbert Zangs sind demgegenüber eher dem Spiel verpflichtet. So lassen sich die Seiten von Axel Heibels Buchobjekt, die in den Händen der Leser*innen schnell selbstständig werden, zu immer neuen
Räumen falten, zu immer neuen Raumbildern kombinieren. Es ist ein Spiel mit den visuellen und haptischen Wahrnehmungen der Betrachtenden.
Im Herbst/Winter 2022/2023 präsentierte das Papiermuseum Düren Papierkunst aus den Museumsbeständen.
Eröffnung: Fr. 21. Oktober 2022, 19 Uhr
Der Eintritt zur Eröffnung ist kostenlos.
Teilnehmende Künstler*innen:
Pia Andersen, Eva Baal-Dahlquist, Wolfgang Binding, Helmut Dirnaichner, François Lafranca, Gilles Morisette, Eu Nim Ro, Lourdes Maria Stamato de Camillis, Josephine Tabbert, Anne Vilsbøll, Paulette Voèlin u.a.
Papier ist ein multifunktionaler Werkstoff, der oft von Künstler*innen selbst hergestellt wird. Die in „Wings“ ausgestellten Objekte internationaler Papierkünstler*innen aus der Sammlung des Leopold[1]Hoesch-Museums und des Papiermuseums Düren belegen die Vielfalt an technischen und ästhetischen Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, dass die Kunstwerke bereits im Entstehungsprozess des Materials durch die Manipulation des Faserstoffs gestaltet werden können. Darüber hinaus ergeben sich durch die Formgebung und die Weiterverarbeitung, beispielsweise durch das Gießen, Prägen, Verweben, Zerreißen oder Schichten von Papier, Referenzen an alltägliche Handlungen und natürliche Prozesse.
BAMP! Bauen mit Papier
6.3. - 9.10.2022
Eröffnung: Sonntag, 6.3.2022, 12 Uhr
(Aufgrund der Eröffnung fällt die öffentliche Führung am 6.3. um 14 Uhr aus.)
kuratiert vom Fachgebiet Plastisches Gestalten der Architekturfakultät der TU Darmstadt
Ein Haus aus Papier? Gebaut in kürzester Zeit und aus nachwachsenden Rohstoffen? Was heute noch utopisch klingt, könnte bald schon Realität werden. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „BAMP! Bauen mit Papier“ der Technischen Universität Darmstadt beschäftigt sich seit 2017 mit der Frage, wie Papier als nachhaltiges Baumaterial etabliert werden könnte und welche Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten und Chancen für Gestaltung und Architektur, mit diesem Thema einhergehen. 2021 wurden die Ergebnisse bereits in einer ortspezifischen Installation auf der Architekturbiennale in Venedig ausgestellt, die vom „ECC – European Cultural Centre“ die Auszeichnung für das beste Universitätsprojekt erhielt. Das zukunftsweisende Projekt wird nun in einer Ausstellung am Papiermuseum Düren präsentiert, die vom Fachgebiet Plastisches Gestalten der Architekturfakultät der TU Darmstadt kuratiert und entwickelt wurde.
Seit über fünf Jahren arbeiten Wissenschaftler*innen und Gestalter*innen unterschiedlicher Fachdisziplinen der Fachbereiche Architektur, Ingenieurswissenschaften, Mathematik, Maschinenbau und Chemie an der TU Darmstadt zusammen und entwickeln Ansätze, Papier und Karton als Baumaterial zu verwenden.
In der Baubranche ist die Verwendung von Papier, abgesehen von einigen Ausnahmen, aktuell noch Zukunftsmusik. Nachteile sind, dass Papier empfindlich auf das Einwirken von Feuchtigkeit reagiert und der Klasse der leicht entflammbaren Baustoffe angehört. Doch den negativen Aspekten stehen Positive gegenüber: Hohe Festigkeitseigenschaften bei geringem Eigengewicht, die gute Form- und Modifizierbarkeit und eine einfache chemische Funktionalisierung sind nur einige davon.
Papier und Karton werden aus Zellulosefasern hergestellt, die wiederum aus Holz oder anderem Pflanzenmaterial und damit aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden. Die Verknappung von Beton, Sand und anderen Baustoffen wird sich in den kommenden Jahren verstärken. Zudem lassen sich die heute verwendeten Baustoffe oftmals nur schwer oder gar nicht recyclen – ganz im Gegensatz zu Papier, dessen Fasern mehrfach in den Materialkreislauf zurückgeführt werden können. Genau hier könnte das größte Potenzial von Papier liegen.
Wie kann im Rahmen der Forschung das Bauen mit Papier weiterentwickelt werden? Wie kann man Papier feuchtigkeitsabweisend ausstatten? Kann Papier durch Nachbehandlung feuerbeständig werden? Welche neuen Anforderungen für eine Architektur aus Papier ergeben sich? Diesen und vielen anderen Fragen ist das interdisziplinäre Forschungsteam nachgegangen. Entstanden ist ein breites Spektrum an Modellen und Objekten, Verarbeitungsmethoden, Erkenntnissen zu Eigenschaften des Materials, sowie Methoden des Fügens, des Verformens, des Ausrüstens und der Kombination.
Eine Vielzahl an Exponaten kann bis zum 9. Oktober 2022 in einem überdimensionalen Regal aus Pappröhren im Papiermuseum Düren besichtigt werden. Das Baumaterial für die Ausstellung wird von der Firma Paul & Co. GmbH & Co. KG zur Verfügung gestellt. Ein großer Dank für die gute Zusammenarbeit gilt dem Ausstellungsteam, bestehend aus Prof. Ariel Auslender, Nina Christl, Fabian Luttropp, Jannis Protzmann und Rita Somfalvy, sowie den Partnern und Förderern des Forschungs- und Ausstellungsprojekts.
Mit freundlicher Unterstützung durch
Mehr Infos zu Wechselaustellungen im Papiermuseum Düren finden Sie hier.
Zitruspapiere – Fashion für Orangen
8.10.2021 - verlängert bis 13.2.2022
Eröffnung: Freitag, 8.10.2021, 19 Uhr
Viele Menschen kennen Sie aus ihrer Kindheit: Bunt bedruckte Papiere, in die Orangen und Mandarinen beim Obsthändler eingepackt waren. Heute werden sie seltener, stellen aber immer noch einen Kaufanreiz dar, sprechen für die Kostbarkeit der einzeln verpackten Frucht und versprechen einen zauberhaften Geschmack. Zitruspapiere sind seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mit Grafiken geschmückt. Alltagsgrafik, die einerseits der Werbung diente, aber andererseits auch Moden und Werte ihrer Entstehungszeit spiegeln. In den Jahren 2014 und 2019 wurden dem Museumsverein Düren zwei Sammlungen mit jeweils 2410 und 615 Papieren geschenkt, von denen wir ca. 300 Blätter in der Ausstellung „Zitruspapiere – Fashion für Orangen“ vorstellen.
Während Zitronen schon im 13. Jahrhundert in Europa verbreitet waren, kamen die süßen Orangenarten erst mit den portugiesischen Seefahrern im 16. Jahrhundert aus den regenreichen Monsunländern Asiens nach Europa. Die Anbaugebiete der wärmeliebenden Bäume liegen seitdem vorwiegend in den südlichen Mittelmeergebieten, wie Sizilien oder der Region um Valencia, in Kalifornien und zwischen Südafrika und Australien. Erst die steigende Mobilität durch Eisenbahn und Schiffe und später LKWs und Flugzeug ermöglichte den Handel mit Zitrusfrüchten nördlich der Alpen.
Zitrusfrüchte werden vollreif geerntet, da sie nicht wie viele andere Obstsorten nachreifen. Daher sind sie leicht verderblich, anfällig für Schimmelbildung und Verletzungen während des Transports. Nur ein effektiver Schutz der Orangen ermöglichte den internationalen Handel mit dem Obst – das war den Produzenten bewusst, als sie Mitte des 19. Jahrhunderts begannen, die kostbaren Früchte in Orangenpapieren zu verpacken. Zunächst noch aus derbem saugfähigem Papier, das eine Übertragung von Schimmel innerhalb einer Orangenkiste verhindern sollte, entwickelten sich schnell edlere, seidig glatte und bedruckbare Papiere.
Mittels der ersten bedruckten Papiere versuchten die Orangenbauern direkt in Kontakt mit ihren Kunden zu treten. Druck und grafische Gestaltung wurden zunächst von den Familienbetrieben später von Druckereien übernommen. Von Anfang an zeichnen sich die Motive durch beeindruckende grafische Vielfalt aus. Während man in Italien technisch mit Iris- und Zweifarbendruck begann, ging man hier bald zu Offsetdruck über, während in Spanien bis in die 1930er Jahre die schönsten Papiere als Lithografien gefertigt wurden.
Während die frühesten Papiere mit der Abbildung der Namen der Produzenten, die Apfelsine in ein Markenprodukt verwandelte, oder über grafische Motive ihre Kostbarkeit vermitteln sollten, entwickelte sich schnell eine ganze Bandbreite an Motiven. Viele davon priesen die Süße des Produkts an, weckten mittels Bildern von Obstbäumen, dem Meer oder schönen Frauen Träume vom Urlaub in Italien. Die Motive verknüpften den Kauf einer Apfelsine mit der antiken Vergangenheit Griechenlands oder der Kultur Italiens. Die populär kulturellen Darstellungen von Märchen- und Tierfiguren, wie Rotkäppchen, Superman oder Popeye wollten Kinder für das Obst gewinnen. Mit der Wiedererkennbarkeit von Motiven wie Struwwelpeter oder Max und Moritz versuchte man im deutschen Markt die Aufmerksamkeit der Kunden zu erreichen. Als eine Form der Alltagsgrafik erzählen die Orangenpapiere viel über unterliegende gesellschaftliche Werte, Selbstbilder und kulturelle Projektionen. Sie erzählen Geschichten des Wirtschaftswunders, des Glaubens an die Moderne und den technischen Fortschritt, der Verbindung von Gesundheit und gesellschaftlicher Leistungsfähigkeit, von der Exotisierung des Südens mit deutlich rassistischen Zügen sowie der zunehmenden Globalisierung, in der Tourismus-, Migrations- und Warenströme sich kreuzen.
Für die großzügige Unterstützung der Ausstellung bedanken wir uns sehr herzlich beim Unternehmensverband der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie Nordrhein e.V. und dem Museumsverein Düren e.V.
„Strange Papers – Die seltensten handgeschöpften Papiere der Welt“
8.11.2020 bis 26.9.2021
Mal dick und weich, mal stark strukturiert, dann wieder transparent, hauchzart oder seidig schön – so unterschiedlich charakterisiert die gewählte Pflanzenart und deren chemischer Aufschluss Haptik, Optik und Akustik der seltsamen Papiere, die das Papiermuseum Düren vom 6. November 2020 bis 20. Juni 2021 in einer Wechselausstellung präsentiert. Die sichtbaren Faserstrukturen und die Farbgebung der Künstlerpapiere zollen der jeweiligen Pflanze Tribut, deren Rohstoffe für den Papierherstellungsprozess genutzt wurden. Zu den Ausgangsmaterialien der „Strange Papers“ gehören unter anderem Blätter und Bast von Bananengewächsen, Moos, japanischem grünen Tee, Bengalischer Feige, Ramie, Sisal, Pfahlrohr, Seetang und der Brasilianische Pfefferbaum. Die Naturmaterialien verleihen dem Papier eine künstlerische Ausdrucksstärke, die traditionell eher Schrift und Buch zugeordnet wird. Das Schöpfen des Papiers ist in diesem Sinn als wirklich schöpferischer Prozess zu verstehen. Als Teil unserer natürlichen Lebensumwelt regen die Naturfasern gleichzeitig zum ökologischen Nachdenken an.
Kurz vor Eröffnung des ersten deutschen Papiermuseums in Düren 1990 erwarb der damalige Förderverein „Düren-Jülich-Euskirchener Papiergeschichte e.V.“ eine beeindruckende Zusammenstellung handgeschöpfter Papiere unterschiedlichster Provenienz für den Sammlungsbereich Paper Art. Dabei handelt es sich um Papiere von 50 Papierkünstlerinnen und -künstlern aus den USA, Japan, Ägypten, aus den Niederlanden, den Philippinen und vielen weiteren Ländern, die der Papiermacher und Papierhistoriker Fred Siegenthaler in einer Mustermappe zusammengetragen hat.
Fred Siegenthaler (*1935 in Obergerlafingen, CH) bereiste neben seiner Tätigkeit als ausgebildeter Papieringenieur in der chemischen Industrie zahlreiche Länder und widmete seine Aufmerksamkeit ab 1964 vor allem der Herstellung handgeschöpfter Papiere. Er gilt als der erste Europäer, der die alte Kunst der Handpapiermacherei zum modernen Kunstschaffen erhob. Die Freundschaften zu international renommierten Künstlerinnen und Künstlern, wie Meret Oppenheim, Jasper Johns oder Horst Antes inspirierten Siegen-thaler zu künstlerischen Projekten im Feld der Papierkunst. Zahlreiche seiner Papierarbeiten befinden sich in der Sammlung des Leopold-Hoesch-Museums und Papiermuseums Düren.
Als Edition mit einer Auflage von 200 Exemplaren erschien das Sammelwerk 1987 unter dem Titel „Strange papers: a collection of the world's rarest handmade papers“ mit 101 Papieren aus exotischen und seltenen Pflanzenfasern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Ausstellung „Strange Papers – Die seltensten handgeschöpften Papiere der Welt“ vermittelt den Besucherinnen und Besuchern die Besonderheiten und speziellen Eigenschaften der seltsamen und seltenen Papiere. Neben den handgeschöpften Papieren werden aber auch die pflanzlichen Rohstoffe, wie der Bast des Papiermaulbeerbaums oder die Fasern der Ramie (Chinaleinen) aus Ostasien, ausgestellt. Diese können auch an Fühlstationen ertastet werden.
Pflanzliche Rohstoffe sind nicht nur Grundlage für Künstlerpapiere. Die Nutzung natürlicher Ressourcen ist auch für die industrielle Papierherstellung ein aktuelles Thema. Derzeit findet hier auch wegen der Vorgabe der Energieneutralität ein Umdenken hin zum verstärkten Einsatz nachwachsender Materialien statt. statt. In Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen werden neue, ressourcenschonende Papiere mit faszinierenden Eigenschaften entwickelt. Papiere aus Agrarabfällen der Landwirtschaft, aus sogenannten Trestern (festen Rückständen) der Fruchtsaft- und Weinherstellung und aus Brauereiabfällen befinden sich nicht mehr in der Versuchsphase, sondern sind bereits fester Bestandteil der Papierindustrie. Der Einsatz von Grasfasern – als Zusatz zur Papierherstellung aus Altpapier – führt zu einer Qualitätssteigerung und reduziert gleichzeitig die Beimischung von Frischfasern aus Zellstoff. Alles über das Graspapier erfahren die Besucherinnen und Besucher im Ausstellungsbereich „Visionen“. Auf diese Weise spannt die Wechselausstellung einen thematischen Bogen zur Dauerausstellung des Papiermuseums Düren.
Wir danken der May + Spies GmbH für die freundliche Unterstützung der Ausstellung.
Seit dem Aufkommen von Andachtsgrafiken im 14. Jahrhundert hat sich eine Vielzahl unterschiedlicher Formen entwickelt, die von Klosterarbeiten, Pergamentminiaturen, Schnittbildern, Spitzen- und Sprickelbildern bis zu Holzschnitten, Kupfer- und Stahlstichen sowie Lithografien reicht. Die Entwicklung der Andachtsgrafik dokumentiert nicht nur Fortschritte in der Druck- und Reproduktionstechnik, sondern auch der Papierverarbeitung.
Spitzenbilder, eine Sonderform der Andachtsbildchen, sind papierene Schmuckstücke und wurden bis ins 18. Jahrhundert mit Federmessern von Hand geschnitten und zu filigranen Papierkunstwerken verarbeitet, bis schließlich Stanzwerkzeuge die industrielle Herstellung einläuteten. Abbildungen von Heiligen - gemalt oder gedruckt - zieren diese kunstvoll gestalteten Papierarbeiten. Andachtsbildchen dienten nicht nur der Vermittlung von Glaubensinhalten im kirchlichen Bereich, sie waren kostbare Andenken, die bei Wallfahrten und Festen des Kirchenjahres, wie Ostern, Kommunion, Priesterweihe oder Heiligsprechungen zu erwerben waren. Missionare und Wanderprediger setzten sie als "Propagandamittel" ein, um kirchliche Botschaften weiterzutragen und neu eingeführte Heilige bekannter zu machen. Das Format der kleinen Bildchen entsprach ihrem Gebrauch als Einlage in Gebetbüchern. Leider begegnen sie uns heute nur noch selten. Der aus Nord-Düren stammende Pastor Ralf Freyaldenhoven überließ dem Leopold-Hoesch-Museum und dem Papiermuseum Düren seine aus fast 500 Andachtsbildchen bestehende Sammlung 2019 als Schenkung.
In der Ausstellung "Holy Pictures - Andachtsbildchen als religiöse Volkskunst" wird diese nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Zahlreiche Mariendarstellungen, die bei Sichtung des Sammlungskonvoluts zutage kamen, gaben den Anstoß für eine Kooperation mit der benachbarten Gemeinde St. Marien der Pfarre St. Lukas. An diesem zweiten Ausstellungsort werden im Oktober 2020 ausgewählte Exponate in einer Sonderschau im sakralen Kontext präsentiert. Die Marienkirche, am Hoeschplatz in Düren, ist jeweils eine Stunde vor und nach den Gottesdiensten für Besucher*innen geöffnet. Gottesdienste sind freitags um 18.30 Uhr, samstags um 18 Uhr und sonntags um 11 Uhr.
Wir danken der May + Spies GmbH, Düren, für die freundliche Unterstützung der Ausstellung. Ein herzlicher Dank geht außerdem an die Firma Sihl Direct GmbH, Düren, für die spontane, unkomplizierte Unterstützung zur Herstellung von selbstklebenden Pfeilen und Beschriftungen für die Sicherheitsmaßnahmen im Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren und die Produktion von Texttafeln in der neuen Wechselausstellung „Holy Pictures – Andachtsbildchen als religiöse Volkskunst“.
Die Ausstellung „Leidenschaft Papier. Die Sammlung des Papiermachers und Gewerkschafters Peter Viehöver“ gewährt erstmals Einblicke in die umfangreiche Sammlung des für die Stadt Düren unersetzlichen Stifters Peter Viehöver.
Peter Viehöver (1929-2004) war nicht nur ein leidenschaftlicher Papiermacher, sondern auch ein fleißiger Sammler. Gemeinsam mit Heinrich August Schoeller, Alfred Hoesch und Dr. Dorothea Eimert war er maßgeblich an der Gründung des Papiermuseum Düren und dessen Eröffnung 1990 beteiligt. Seine umfangreiche Sammlung wurde dem Papiermuseum am 20.6.2006 als Schenkung übergeben. Als eine der ersten Ausstellungen im Museumsneubau wird dieser wichtige Bestandteil der Sammlungen des Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren nun der Öffentlichkeit präsentiert und anschließend dauerhaft im Schau-depot zugänglich sein.
Peter Viehövers Sammelleidenschaft schloss alles ein, was zum Themenkreis Papier gehört. Ein besonderes Augenmerk des Gewerkschaftsführers galt den Arbeitsbedingungen und Produktionstechniken in der Papierherstellung sowie der Geschichte der Dürener Papierindustrie. Zu den Sammlungsbeständen zählen Papiermuster, Wasserzeichenpapiere, Faltblätter und Klappkarten. Historische Grafiken, wie Lithografien, Kupfer- und Stahlstiche, Zeichnungen, Holzschnitte von Papiermaschinen und Darstellungen der Handpapiermacherei, belegen seine Affinität zur Kunst auf Papier. Der umfangreichste Teil der Sammlung besteht aus Fachliteratur, die heute zum Arbeitsmaterial des Museums gehört und im neuen Papiermuseum auch der Wissenschaft zugänglich gemacht werden soll. Paradestück der spannenden Sammlung ist das von Viehöver selbst im Stil eines Puppenhauses gefertigte Modell einer Papiermühle, das mit Werkstätten, Wohnräumen und dem charakteristischen Trockenboden eingerichtet ist.
Für die freundliche Unterstützung der Ausstellung geht ein besonderer Dank an den Museumsverein Düren e.V., an die MAY+SPIES GmbH sowie an den Verband Deutscher Papierfabriken e.V.
Für die Finanzierung der zweiten Auflage des Besucherbuchs danken wir der KANZAN Spezialpapiere GmbH. Für die inhaltliche Unterstützung der Ausstellung danken wir außerdem Lydia Kruse, Tochter von Peter Viehöver, und Hans-Helmut Krebs, Leiter des Stadt- und Kreisarchivs Düren.
Dieses Format ist speziell zugeschnitten auf Kinder und Jugendliche in Begleitung von Erwachsenen. Nach einem auf das Alter der Teilnehmer*innen abgestimmten Gang durch die Dauerausstellung wird auch die Wechselausstellung unter die Lupe genommen. Ein Highlight für die ganze Familie!
jeden dritten Sonntag im Monat / 11.30 – 13 Uhr
Stets am ersten Sonntag des Monats bieten wir Ihnen von 14 bis 15 Uhr eine öffentliche Führung an.
(Bitte informieren Sie sich über die Öffnungszeiten des Museums.)
Seit August 2019 haben Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren FREIEN EINTRITT ins Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren.
EinBlick in die Sammlung
Eine Vitrine innerhalb der Dauerausstellung des Papiermuseums Düren gibt mit wechselnden Objekten „EinBlicke“ in die Sammlung. Ab dem 2. Juli zeigt das Museum hierin ein Gipsrelief von 1950, das das Papiermacherhandwerk darstellt. Das Objekt stammt aus der Sammlung Peter Viehöver, die das Museum seit 2004 in seinem Besitz hat.
Als Papiermacher in einer Dürener Papierfabrik und Gewerkschafter der ehemaligen IG Papier, Chemie, Keramik war Peter Viehöver während seines Berufslebens dem Thema Papier eng verbunden. Sein Privatleben nutze er als leidenschaftlicher Sammler von Objekten, die etwas mit der Geschichte und der Produktion von Papier zu tun haben. Seine Sammlung von Wasserzeichen, Fachliteratur, Papiermustern und grafischen aber auch plastischen Darstellungen des Papiermacherhandwerks trug er über mehrere Jahrzehnte zusammen. Nach seinem Tod 2004 wurde die Sammlung dem Papiermuseum Düren als Schenkung überlassen und dient seither als reichhaltiger Fundus für die Ausstellungstätigkeit.
Das gezeigte Gipsrelief ist die Darstellung der Arbeitssituation in einer alten, handwerklichen Papiermühle Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie zeigt den Papiermacher schöpfend an der Bütte. Sein Gehilfe, der Leger, bringt den gepressten Stapel nassen Papiers zur Weiterverarbeitung auf den Trockenboden. Die im Hintergrund dargestellte Werkstattkulisse zeigt die notwendigen Arbeitsgeräte, die zur Fertigung von Papier benötigt wurden: Die Presse zum Entwässern und Komprimieren des Papierbogens, das Stampfwerk für die Aufbereitung der Hadern (Lumpen) und die Wasserräder zur Energielieferung. Arbeiten wie ein solches Gipsrelief wurden gerne als Geschenke für Jubilare der Papierindustrie überreicht und rückseitig meist mit einer Widmung versehen. Da diese bei unserem Relief fehlt, ist es als Zierrat einzuordnen.
„Stempeluhr“ / Stamp Clock
Mechanisches Zeiterfassungsgerät / Mechanical Time Record Device
um 1900 / approximately 1900
Bürk-Zeitdienst, Ing. Richard Reichel, Dresden - Karl-Marx-Stadt, VVB Masch./Elektro-West, Land Thüringen, Inv.-Nr.: 78 0260 (Plakette später montiert / sticker affixed later)
Der Ursprung der Zeiterfassung liegt in den Amtsstuben des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Mangelndes Pflichtbewusstsein von Beamt*innen im Umgang mit regelmäßigen Arbeitszeiten führte zu Kontrollmechanismen wie den Zeiterfassungsgeräten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte der deutsche Erfinder Richard Bürk erfolgreich mobile Kontrolluhren für Nachtwächter, die den Grundstein zu nachfolgenden Zeiterfassungssystemen legten.
Der Zugang des Objektes in die Sammlung des Papiermuseums Düren kam sehr überraschend durch den Anruf eines Dürener Uhrmachers im Jahr 2020. Vor fast 20 Jahren wurde ihm die „Stempeluhr“ zwecks Überprüfung und Reparatur von einem Mitglied des damaligen Fördervereins Papiergeschichte e.V. überlassen und sollte zu einem Exponat der papierhistorischen Sammlung werden. Die Uhr geriet in Vergessenheit und die Uhrmacherwerkstatt wurde altersbedingt schließlich aufgelöst. Der Aufmerksamkeit des Uhrmachers ist es zu verdanken, dass die historische Stechuhr doch noch den Weg in das Papiermuseum Düren gefunden hat.
The origin of time recording lies in the offices of the late 18th century. The lack of time-keeping by officials with regard to their regular working hours led to control mechanisms, the time recording devices. At the start of the 19th century, the German inventor Richard Bürk successfully developed mobile control clocks for night watchmen, which laid the foundation stone for subsequent time recording systems.
The object found its way into the collection of the Düren Paper Museum very surprisingly as a result of a phone call from a Düren watchmaker in 2020. Almost 20 years ago he had been given the “Stamp clock” by a member of the former Förderverein Papiergeschichte e.V. to examine and repair, and he wanted it to become an exhibit in the paper museum’s collection. The clock had been forgotten. Because of age-related closure of the watchmaker's shop and thanks to the attention of the watchmaker, the historical time clock found its way to the paper museum.
Schwarmlockbeute / Swarm Lure
um 1990 / approximately 1990
Faserformteile aus Altpapier, Holz / Fibre mouldings, made from recycled paper, wood
Schenkung Guido Fröhlich, Fulda / Gift from Guido Fröhlich, Fulda
Nicht alle Bienenvölker bleiben in ihren Bienenstöcken – sie büxen aus und suchen sich ein neues Zuhause. Um entkommene Schwärme zurück in die imkerliche Obhut zu bekommen, werden Schwarmlockbeuten eingesetzt.
Lockbeuten wurden ursprünglich entwickelt, um gefährliche Killerbienen zwischen Mexico und den USA abzufangen. Auch wilde Bienenvölker wollte man abtöten, um das Verbreiten von Bienenkrankheiten, wie der Amerikanischen Faulbrut, zu verhindern.
Diese Schwarmlockbeute aus auf Altpapierbasis bestehenden Faserformteilen eignet sich hervorragend als temporäre Unterkunft für Bienen. Im Inneren werden einfache Holzleisten eingehängt, an denen Bienen mit dem Wabenbau beginnen können – die Voraussetzung für ihre Umsiedelung. Spezielle Bienenlockstoffe, die die hydrophile Papieroberfläche aufnimmt, ziehen die Bienen magisch an. Leider funktioniert das Prinzip auch mit Bienengiften. In Deutschland dürfen gemäß der Bienenseuchen-verordnung Schwarmlockbeuten nur einmal verwendet werden. Nach dem Gebrauch werden sie thermisch verwertet.
Not all bee populations stay in their hives, they fly away and look for a new home. Swarm lures are used to get escaped swarms to return to their beehive.
Lures were originally developed to catch dangerous killer bees between Mexico and the USA and to kill wild bee populations, in order to prevent the spread of bee diseases such as American foulbrood.
This swarm lure, made from fibre mouldings based on recycled paper, is excellent temporary accommodation for bees. Simple wooden strips are suspended inside, to which bees can start to build honeycombs; they need these in order to relocate successfully. Special bee attractants, which the hydrophilic paper surface absorbs, magically attract bees. Unfortunately, this principle also works with bee poisons. In Germany, pursuant to the Bee Disease Regulation, swarm lures can only be used once and after use, they are thermally recycled.
ASPIRATIONS-PSYCHROMETER (SCHLEUDERTHERMOMETER) NACH ASSMANN MIT HOLZKISTE /
ASPIRATIONS-PSYCHROMETER (WHIRLING THERMOMETER) ASSMANN DESIGN, WITH WOODEN BOX
um 1980 / c. 1980
Dauerleihgabe: Peter Gross, Kreuzau
Mit dem Aspirations-Psychrometer wird die relative Luftfeuchtigkeit gemessen. Wieviel Wasser in der Luft gespeichert werden kann, hängt von der Temperatur ab. So kann warme Luft viel mehr Wasser aufnehmen als kalte - deshalb beschlagen kalte Oberflächen. Bei der relativen Luftfeuchtigkeit wird der tatsächliche Wassergehalt mit dem bei der aktuellen Temperatur maximal möglichen Wassergehalt in Beziehung gesetzt und in Prozent ausgedrückt. Das Gerät besteht aus zwei Thermometern, von denen eines mit einem feuchten Vlies umgeben ist. Mithilfe eines Ventilators - des sogenannten Aspirators - wird Luft an beiden Thermometern, durch Schleudern, vorbeigesaugt, die das feucht gehaltene Thermometer infolge der Verdunstung abkühlt.
Die relative Luftfeuchtigkeit in der Maschinenhalle einer Papierfabrik ist ausschlaggebend für die Qualität des Papiers, zu feucht und zu warm darf es nicht werden. Ist die Luftfeuchtigkeit im Papierlager zu hoch, muss regulierend eingegriffen werden. Papier wird bei Feuchte leicht wellig und könnte Schimmel bilden. Der sich aus der Messung ergebenden Wert bestimmt außerdem die Pausenzeiten der Menschen, die an der Papiermaschine arbeiten. Ist es in der Maschinenhalle zu warm und zu feucht verlängern sich diese.
The aspiration psychrometer measures relative air humidity. The temperature determines how much water can be held in the air, so warm air can therefore absorb a greater volume of water than cold air, which is why cold surfaces tend to mist up. Relative humidity is the comparison between the actual water content and the maximum possible water content in the air at the current temperature, expressed as a percentage. The device consists of two thermometers, one of which is surrounded by a moist fleece-like material. A ventilator, the "aspirator" uses centrifugal force to suck air past both thermometers, which cools the moist thermometer as it evaporates.
The relative air humidity in the machine hall of a paper factory is crucial for the paper quality, and it must not be too warm or humid. If the humidity in the paper store is too high, immediate measures must be taken to regulate it, because paper becomes slightly wavy when damp, and could form mildew. The value arising from this measurement also determines the break times of the workers operating the paper machines; if it is too warm in the machine hall, the breaks are extended accordingly!
MAX… DIE EDLE ROLLE, LUXUSTOILETTENPAPIER
2017
6-lagiges Tissuepapier mit Goldprägedruck aus 24 Karat Blattgold
Produzent: Fritz Loibl, Tissuedesign
Bereits seit Jahren erfreut sich die Branche der Hygienepapierproduzenten über stetiges Wachstum von Umsatz und Absatz. Seit Tissuepapier in den 1920er Jahren zum Einsatz kam ist der Verbrauch kontinuierlich gestiegen. Einst ein kaum beachtetes Gebrauchsgut, geht der Trend bei Toilettenpapieren zu immer mehr Lagen und exklusiven Duftvarianten, der Trend zum Luxus!
Diesem Trend folgend, entwickelte Fritz Loibl vor wenigen Jahren ein einzigartiges Produkt von höchster Qualität. Das 6-lagige Toilettenpapier der Schweizer Firma Renova wird Blatt für Blatt in Handarbeit mit 24 karätigem Blattgold zu kleinen Unikaten im Heißprägeverfahren veredelt. Die Farbe des Papiers und der Prägemotive, auch in Silber möglich, werden individuell mit den Kunden abgestimmt und sind jederzeit realisierbar. Die Aufwicklung des veredelten Toilettenpapiers erfolgt auf eine transparenten, wiederverwendbaren Plexiglashülsen und unterstreicht den exklusiven Anspruch.
Die edle Rolle besitzt eine unbeschreibliche Anziehungskraft und ist somit der perfekte Werbeträger in Form von z.B. abreißbaren Visitenkarten. Aber auch als ausgefallenes Präsent für den besonderen Anlass vereinnahmt sie jeden.
Übrigens: Hier machen Hamsterkäufe richtig Spaß!
MAX… THE ELEGANT ROLL, LUXURY TOILET PAPER
2017
6-ply tissue paper with 24 carat gold leaf embossing
Manufacturer: Fritz Loibl, tissue design
Hygiene paper manufacturers have enjoyed growth in revenue and sales for years. Consumption has continuously grown ever since tissue paper was first used in the 1920s. Once a barely noticed consumable, the fashion in toilet papers is for ever more layers and exclusive scents, the fashion for luxury!
Following this trend, a few years ago Fritz Loibl developed a unique product of the highest quality. The 6-ply toilet paper from the Swiss company Renova is hand finished sheet-by-sheet by hot-embossing 24 carat gold leaf, turning them into small unique specimens. The colour of the paper and the embossing motifs, also possible in silver, are agreed individually with the customers and can be produced at any time. The finished toilet paper is wound on a transparent, reusable perspex core and underlines the exclusive appeal.
The elegant roll has an indescribable power of attraction, making it the perfect advertisement, for example in the form of detachable business cards. But as an unusual present for a special occasion it will impress everyone.
What’s more: Panic buying this is quite fun!
Die kleinste Bibel der Welt, 20. Jh.
Im Jahr 2007 wurde die Sammlung des Dürener Papiermachers und Gewerkschaftssekretärs Peter Viehöver (1929 - 2004) dem Papiermuseum übergeben. Zeit seines Lebens eng verbunden mit der Papierherstellung, war er Gründungsmitglied des 1984 etablierten Förderverein Düren-Jülich-Euskirchener e.V. Papiergeschichte und Gründungsvater des Papiermuseum Düren. Die aus Fachliteratur, Grafiken und Papiermustern bestehende Sammlung beinhaltet das kleinste Buch der Welt.
Es beeindruckt durch seine minimale Abmessung von 3,5 x 3,5 mm und ist ein einzigartiges Stück Handwerkskunst. Hergestellt im Buchdruckverfahren mit einer Drucktype von weniger als einem halben Zentimeter Schenkellänge, mit Fadenheftung, in Leder gebunden und goldgeprägt. Es ist das erste Buch dieser Größe, das in großer Auflage und mit ganzen Texten hergestellt wurde. Enthalten ist das Vaterunser in sieben Sprachen: Englisch, Französisch, Deutsch, amerikanisches Englisch, Spanisch, Niederländisch und Schwedisch.
The smallest Bible in the world, 20th century
In 2007 the collection of the Düren papermaker and trade union secretary Peter Viehöver (1929 - 2004) was handed over to the Papiermuseum Düren. Closely associated with paper production throughout his life, he was a founding member of the Düren-Jülich-Euskirchener e.V. Papiergeschichte (Paper History), an association established in 1984, and founding father of the Papiermuseum Düren. The collection, consisting of specialist literature, graphics and paper samples, contains the smallest book in the world.
It impresses with its minimal dimensions of 3.5 x 3.5 mm and is a unique piece of craftsmanship. Produced by letterpress printing with a print type of less than half a centimetre leg length, with thread stitching, bound in leather and gold embossed. It is the first book of this size to be produced in a large edition and with entire texts. It contains the Lord's Prayer in seven languages: English, French, German, American English, Spanish, Dutch and Swedish.
TRINKHALME AUS PAPIER/ PAPER DRINKING STRAWS
Sammlung Firmenarchiv/Collection in the corporate archives of Christian Majer GmbH & Co. KG,
Maschinenfabrik, Tübingen, um 1950/c. 1950
Creapaper, 2019
Papstar, 2019
1919 machte sich der Tübinger Ingenieur Christian Majer mit einem Maschinenbau-Unternehmen für konische und zylindrische Papierwickelhülsen selbständig. Ab den 1930er Jahren perfektionierte Majer seine Spezialmaschinen zur Erweiterung des Produktsegmentes gewickelter Papiere durch Milchflaschen, Pappbecher, Trinkhalme, Fliegenfänger, Jagdpatronen, Trockenbatterien und Feuerwerkshülsen. Nach Verkauf der Firma 2008 übernahm das Papiermuseum Düren die aus über 1100 historischen Papierobjekten bestehende einmalige Produktsammlung. Diese belegen einen für Gegenwart und Zukunft wichtigen und relevanten Produktionszweig der papierverarbeitenden Industrie.
Interessant werden einige dieser Produkte in Hinsicht auf das geplante EU-weite Verbot von Einwegprodukten aus Kunststoff, das bis 2021 umgesetzt werden soll – ein erster Schritt zur Eindämmung der fortschreitenden Kunststoffvermüllung von Land und Ozeanen. Erstaunlich ist, dass es schon seit den 1950er Jahren Alternativen gibt. Warum nicht auf die Technologie des Wickelns zurückgreifen und Trinkhalme, Hygienestäbchen und Lutscherstiele zukünftig durch den Werkstoff Papier ersetzen? Sie können dann über die Biotonne entsorgt werden!
Der Umwelt zuliebe!
In 1919 an engineer from Tübingen, Christian Majer, set up his own engineering company to produce conical and cylindrical wound paper tubes cores. From the 1930s, Majer perfected the machines he had invented to expand the wound paper product segment to milk bottles, paper cups, drinking straws, fly-catchers, hunting cartridges, dry batteries and fireworks. After the company was sold in 2008, the Papiermuseum Düren acquired a unique collection of over 1,100 historic paper objects, which represent an important and relevant branch of production in the paper processing industry, both for the present and the future.
Some of these products are fascinating in view of the planned EU-wide ban on disposable plastic products to be implemented by 2021, which is a first step to halt the proliferation of plastic waste in landfill sites and oceans. The amazing fact is that alternatives have existed since the 1950s. Why not return to winding technology and use paper for drinking straws, cotton buds and lollipop sticks in future? You can dispose of them via the bio bin and help protect the environment!
Modell Holzschleifer / Model Wood Grinder
nach Friedrich Gottlob Keller
um 1920 / c. 1920
Mitte des 19. Jh. wurde durch den Webermeister Friedrich Gottlob Keller die komplette Rohstoffumstellung für die Papierproduktion eingeleitet. Bis zu dieser Zeit bestanden alle Papiere aus dem begrenzten Rohstoff Hadern. Die Gewinnung von Holzfasern durch ein einfaches mechanisches Verfahren revolutionierte den Papierherstellungs-prozess. 1843 startete Keller den Versuch zum Zerfasern von Holz. Sein Holzschleifer besteht aus einem rotierenden Schleifstein, der unter Zugabe von Wasser Fasern aus dem Holzverbund löst. Das so gewonnene Holzschliff-Wassergemisch hinterließ nach dem Trocknen ein feines Faservlies. Diese Entdeckung entwickelte Keller weiter, bis 1846 Heinrich Voelter und Johann Voith das Patent übernahmen und das Holzschliff-verfahren zur Massentauglichkeit perfektionierten. 2015 wurde der Holzschleifer an die TU Darmstadt als Vorlage zur Herstellung eines Nachbaus entliehen. Mit der Replik des Dürener Holzschleifers werden die Studenten des Studiengangs Papier-technologie zukünftig, genau wie Friedrich Gottlob Keller im 19. Jh., experimentieren.
In the mid-19th century, master weaver Friedrich Gottlob Keller pioneered the complete transformation of raw materials for use in paper production. Up to this time, all paper had been made from rags, a limited raw material. The recovery of wood fibre using a simple mechanical process revolutionised the papermaking process. In 1843, Keller attempted to extract the wood fibres from trees. His wood grinder consists of a rotating grindstone which, with the addition of water, breaks down the wood fibres to pulp. When dry, the wood pulp/water mixture thus obtained leaves behind a web of fine fibres. Keller further developed his invention until 1846, when Heinrich Voelter and Johann Voith acquired the patent and perfected the ground wood process for mass production. The wood grinder was loaned to the TU Darmstadt (Darmstadt Technical University) in 2015 to serve as a model to build a replica. Students on the Paper Technology course could now use the replica of the Düren wood grinder to carry out experiments in the future, just like Friedrich Gottlob Keller had done back in the 19th century.
Lothar Meggendorfer
„Internationaler Circus“, 1887
Faksimilidruck, um 1980
Verlag J.F. Schreiber, Esslingen
Hergestellt und handgebunden bei Cavajal, Süd Amerika, Cali/Columbien
Aus der Sammlung August Bierhaus, Ahaus
Der Kinderbuchautor, Zeichner und Illustrator Lothar Meggendorfer (1847-1925 in München) schuf Ende des 19. Jahrhunderts mit dem „Internationalen Circus“ eines der beliebtesten Kinderbücher in Format eines dreidimensionalen Bilderbuches. Die Attraktion dieses imposanten Kulissenbuchs ergibt sich aus dessen dreidimensionalen Aufklappform, die sich zu einem Halbkreis entfalten lässt. Die Falzstrukturen lassen keine festen Seitengrenzen erkennen und lassen die Wimmelszenen ineinander übergehen. Dem Betrachter eröffnet sich ein Wunderwerk der Papierkunst. Er wird zum faszinierten Zuschauer einer Zirkusinszenierung. Meggendorfer ist weltweit bekannt für seine dreidimensionalen und beweglichen Bilderbücher, die er als „lebende Bücher“ bezeichnete. Der Verlag J.F. Schreiber in Esslingen spezialisierte sich schon zur Zeit Meggendorfers auf mehrdimensionale Bilderbücher mit spektakulären Klapp- und Ziehmechanismen, sowie aufwändigen Kartonmodellbaubogen. Die historischen Vorlagen wurden seit den 1980er Jahren neuaufgelegt.
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